13.03.2020 – Kategorie: Allgemein, Digitalisierung

VCI und VDI errichten Plattform Chemistry4Climate

Quelle: VCI

Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland macht Tempo auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität: Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) haben den Aufbau der Plattform „Chemistry4Climate“ beschlossen, die von beiden Organisationen betrieben wird.

Das Ziel der von VCI und VDI eingericheten Plattform Chemistry4Climate: Lösungsansätze erarbeiten, wie Rahmenbedingungen geschaffen werden können, unter denen die deutsche Chemieindustrie bis 2050 treibhausgasneutral werden kann. Deshalb haben der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) den Aufbau der Plattform Chemistry4Climate beschlossen, die von beiden Organisationen betrieben wird. Dort wollen sie gemeinsam mit einem breit aufgestellten Expertenkreis künftig Vorschläge diskutieren und konkrete Konzepte erarbeiten. Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt das Projekt.

Den Herausforderungen stellen

Als eine der Kernbranchen im Industrieland Deutschland stellt sich die Chemie damit der Herausforderung, mit Partnern aus unterschiedlichen Bereichen Lösungsvorschläge für das Erreichen nationaler und internationaler Klimaschutzziele zu erarbeiten. VCI und VDI gehen davon aus, dass diese Ansätze auch für das Erreichen der Treibhausgasneutralität in anderen Industriezweigen von Bedeutung sein werden.

Die verfahrenstechnischen Voraussetzungen einer treibhausgasneutralen Produktion der chemischen Industrie in Deutschland hat der VCI in einer viel beachteten Studie mit dem Titel „Roadmap Chemie 2050 – Auf dem Weg zu einer treibhausgasneutralen chemischen Industrie in Deutschland“ Anfang Oktober 2019 eingehend analysiert. Das ist aber nur ein Teil des Problems, das es zu lösen gilt.

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup zum Ziel der Plattform: „Technologisch verfügen wir zwar über eine klare Perspektive für unsere Branche, aber damit alleine kommen wir nicht weiter. Wie zum Beispiel die gewaltige Kapazität erneuerbarer Energien aufgebaut und gleichzeitig die Stromversorgung für die Unternehmen zu einem bezahlbaren Preis sichergestellt werden kann, ist eine offene politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Frage. Auf der Plattform ‚Chemistry4Climate‘ wollen wir dazu Lösungsvorschläge erarbeiten, die von einem breiten Konsens getragen werden.“

VDI-Direktor Ralph Appel ist der Meinung: „Es wird in der Plattform darauf ankommen, alle notwendigen Kompetenzen für die Erreichung des Ziels der Treibhausgasneutralität zusammenzubringen. Dafür werden wir die Plattform breit anlegen, um alle Perspektiven auf die anstehenden Herausforderungen unter einen Hut zu bekommen. Es muss allen Beteiligten klar sein, dass jeder für die Erreichung des Ziels Beiträge leisten muss. Diese gilt es gemeinschaftlich zu identifizieren und zu adressieren.“ Um dies sicherzustellen, werden Experten aus den Bereichen Chemie, Energiewirtschaft, Maschinenbau, der relevanten Bundesministerien, der IG BCE sowie verschiedener Umweltverbände und Verbraucherorganisationen für den Stakeholder-Dialog eingeladen.

In der erwähnten VCI-Studie hat der Verband bereits herausgestellt, dass die Transformation der chemischen Industrie bis 2050 technologisch möglich ist. Realisieren lässt sich eine treibhausgasneutrale Produktion aber nur mit enormen Mengen von grünem Strom zu international wettbewerbsfähigen Preisen für die Elektrifizierung der Produktionsprozesse.

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: Wirtschaftliche Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie



Scroll to Top