12.05.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie, Unternehmen & Events
Unternehmensakquisition: Wacker kauft ADL Biopharma

Der Münchner Chemiekonzern Wacker hat von dem Finanzinvestor Kartesia 100 % der Anteile des Auftragsherstellers ADL Biopharma erworben. Eine Vereinbarung, mit der die Transaktion vollzogen wurde, haben Wacker und Kartesia Anfang Mai unterzeichnet. Nachdem Wacker bereits 2016 Fermentationsanlagen in León/Nordspanien übernommen hatte, geht damit der gesamte Standort in den Besitz des Chemiekonzerns über.
Mit der Unternehmensakquisition von ADL Biopharma, wo rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, erwirbt Wacker Fermentationskapazitäten von circa 2000 m³ (Bruttovolumen) sowie zusätzliche Kapazitäten für Rückgewinnungs- und Aufreinigungsprozesse. Die bestehenden Kundenbeziehungen von ADL Biopharma als Auftragshersteller (CMO) für fermentativ hergestellte Produkte für die Lebensmittel-, Pharma- und Konsumgüterindustrie wird Wacker weiterführen und ausbauen. Der Kaufpreis für die Akquisition liegt bei mehr als 100 Millionen Euro.
Biotechnologiegeschäft gestärkt
„Die Akquisition von ADL Biopharma ist ein wichtiger Schritt für das weitere Wachstum unseres Biotechnologiegeschäftes, mit dem wir im Jahr 2030 eine Milliarde Euro Umsatz erzielen möchten“, begründet der Vorstandsvorsitzende von Wacker, Christian Hartel, die Investition. „ADL Biopharma hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und ist im Umsatz stark gewachsen. Wir schaffen mit zusätzlichen Fermentationskapazitäten die Basis für weiteres Wachstum im Bereich nachhaltig hergestellter Lebensmittelinhaltsstoffe. Mit der technologischen Expertise von Wacker und den Kapazitäten von ADL Biopharma positionieren wir uns als starker Spieler in diesem Wachstumsmarkt.“
Wacker Biosolutions, die Life-Science-Sparte des Konzerns, betreibt seit sieben Jahren Fermentationsanlagen am Standort León. Im Jahr 2016 hat Wacker dort eine Produktionsanlage mit einer Fermentationskapazität von 800 m³ (Bruttovolumen) von ADL Biopharma erworben. Seitdem stellt Wacker in León fermentativ erzeugtes Cystin her und bietet Dienstleistungen als Auftragshersteller an. Seit der Übernahme hat der Münchner Chemiekonzern die bestehenden Anlagen modernisiert und in weiteres Produktionsequipment investiert. Zudem wurden am Standort rund 60 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich damit vervierfacht.
Kundenbeziehungen konsequent ausbauen
Mit der Übernahme von ADL Biopharma ist Wacker nun Eigentümer der gesamten Anlage mit Fermentationskapazitäten von insgesamt knapp 3000 m³ (Bruttovolumen).
Welche Pläne der Konzern für den Standort hat, erläutert Susanne Leonhartsberger, die den Geschäftsbereich Wacker Biosolutions leitet. „Das CMO-Geschäft von ADL Biopharma passt sehr gut in unser Portfolio. Das Unternehmen verfügt über umfangreiche und äußerst wichtige Kundenbeziehungen, die wir konsequent weiterverfolgen und noch ausbauen werden. Wir werden diese Aktivitäten in unseren Geschäftsbereich Wacker Biosolutions integrieren, in dem wir unter anderem nachhaltige Inhaltsstoffe für die Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie herstellen. Hier sehen wir für die kommenden Jahre Wachstumschancen für den Standort León. Gemeinsam mit unseren neuen Kolleginnen und Kollegen, die wir herzlich willkommen heißen, wollen wir unser Geschäft weiter ausbauen.“
Lesen Sie auch: Arzneimittelforschung: Entwicklung RNA-basierter Medikamente forcieren
Teilen Sie die Meldung „Unternehmensakquisition: Wacker kauft ADL Biopharma“ mit Ihren Kontakten: