14.10.2020 – Kategorie: Produktion
SCIP-Datenbank: Gefährliche Stoffe in Bauteilen müssen jetzt gemeldet werden

Die DEKRA hat auf den Stichtag für SCIP-Anforderungen hingewiesen. Damit wird die Datenmeldung für gefährliche Stoffe innerhalb der EU zur Pflicht.
Vom 5. Januar 2021 an müssen Lieferanten von Erzeugnissen und komplexen Produkten die enthaltenen besonders besorgniserregenden Stoffe (SVHC) in die SCIP-Datenbank der EU eingetragen haben. Dies sieht die novellierte EU-Abfallrahmenrichtlinie vor, die derzeit für das deutsche Kreislaufwirtschaftsgesetz umgesetzt wird. Da SVHC, zum Beispiel Blei, in vielen Bauteilen aus Stahl oder Aluminium enthalten sind, betrifft dies eine sehr große Zahl von Produkten und Unternehmen, warnen die Experten von DEKRA.
Eintrag in die SCIP-Datenbank wird verpflichtend
SCIP steht für “Substances of concern in articles, as such or in complex objects (products)”. Die Datenbank wurde erstellt, um auch Entsorgungsbetrieben den Zugriff auf SVHC-Informationen analog zu REACH Art. 33 zu geben. Allerdings ist der Umfang der Informationen, die in der Datenbankmaske abgefragt werden, sehr viel größer als in Art. 33 festgelegt. Die neue Pflicht betrifft alle Lieferanten von Produkten, die in mindestens einem „Erzeugnis“ (Bauteil) den Grenzwert für SVHC von 0,1 Prozent überschreiten. Dies kann zum Beispiel eine bleihaltige Legierung in Bauteilen sein oder auch Weichmacher, Flammschutzmittel oder UV-Stabilisatoren in Kunststoffteilen.
Ermittlung der SVHC-Konzentration in Bauteilen
Die Ermittlung der SVHC-Konzentration kann durch Informationen aus der Lieferkette geschehen, durch Laboranalysen oder Kenntnisse über materialtypische SVHC: Zum Beispiel Halbzeuge aus Automatenstahl oder Aluminium für die spanende Bearbeitung, die deshalb Blei enthalten. Die Meldung muss in einem speziellen XML-Format erzeugt werden. Dies ist über das IUCLID-Tool der Chemikalienagentur ECHA möglich.
Darüber hinaus bieten einige spezialisierte Dienstleister Lösungen für eine direkte Datenübermittlung aus Datenbanken des Lieferanten an. DEKRA unterstützt Unternehmen dabei, die SCIP-Meldung im erforderlichen Format zu erzeugen und bei der ECHA einzureichen. Darüber hinaus berät DEKRA beim SVHC-Management und bietet SVHC-Laboranalytik an.
Lesen Sie auch: Neues Filtrationssystem: Steroidhormone effizient aus Wasser entfernen
Teilen Sie die Meldung „SCIP-Datenbank: Gefährliche Stoffe in Bauteilen müssen jetzt gemeldet werden“ mit Ihren Kontakten: