Supply Chain Management

Automatisierte, selbststeuernde Lieferketten als Ziel

Ökologische Verantwortung und der Einsatz digitaler Technologien zählen aktuell zu den zentralen Trends im Lieferkettenmanagement. Diese Ansicht vertreten etwa zwei Drittel von insgesamt 150 Logistikverantwortlichen deutscher Unternehmen in einer Befragung für das 18. Hermes-Barometer „Trends im Supply Chain Management“.

Intelligent, selbststeuernd, reaktionsschnell

Das Supply Chain Management steht vor großen Herausforderungen. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt: Ukraine-Krieg, eine anhaltende Energiekrise, die weiterhin hohe Inflation sind die eher aktuellen. Als langzeitwirkende werden zudem Nachhaltigkeit, Social Compliance und Dekarbonisierung immer einflussreicher. Dringend sind Strategien gefragt, diesen und weiteren Herausforderungen zu begegnen und die globalen Lieferketten zu optimieren. Ein zentraler Ansatz, dies zu tun, ist das Vorantreiben von Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekten. Bis in die Intralogistik hinein gilt es, Prozesse und Arbeitsabläufe auf ein neues Level zu heben, wobei Unternehmen zunehmend auf neue Technologien wie das KI-gestützte Inventarmanagement oder selbstüberwachende und selbstkorrigierende Assets bauen. Zugleich kommt im Supply Chain Management vermehrt Open Source zum Einsatz, oder Supply-Chain-Workflows werden auf kollaborative Netzwerkplattformen verlagert, die über Datensilos hinweggehen und sowohl eine Datenteilung als auch einen Datentransfer produktions-, abteilungs- und unternehmensübergreifend ermöglichen. Die neuen Technologien verändern dabei häufig auch die Rollen und Aufgaben innerhalb von Unternehmen.

Gleichzeitig stehen viele Unternehmen vor der Situation, dass die Nachfrage nach ihren Produkten häufigen Schwankungen unterliegt. Elastizität ist unerlässlich, um je nach Bedarf auf- oder abzustocken und neue Partnerverhältnisse in der Lieferkette zu vereinbaren. In diesem Kontext lösen Versorgungsnetzwerke verstärkt Versorgungsketten ab. Gefragt sind Strategien, mit denen sich der Einsatz von Ressourcen und Kapazitäten permanent optimieren lässt. Dies können Demand-Planning-Software und Business-Intelligence-Tools sein, die branchen- und produktspezifisch eine immer größere Bedeutung erlangen. Ziel ist letztlich die selbststeuernde Lieferkette, die nicht allein vordefinierte Abläufe ausführt, sondern eigenständig agierend in Echtzeit mit unvorhergesehenen Ereignissen umzugehen weiß. Entscheidend im Supply Chain Management ist schon jetzt auch die Art der Kollaboration von Unternehmen. Während Datensilos das erfolgreiche Agieren behindern, wird der sichere Datenzugriff und -austausch von Partnern in Echtzeit immer wichtiger. Das gilt ebenso für die Transparenz in der Lieferkette, mit der sich der Forderung der Endkunden nach Schnelligkeit, Statusaktualisierungen, zuverlässiger Logistik und problemlosen Retouren nachkommen lässt.

Das Supply Chain Management ist der Schwerpunkt des vorliegenden Heftes. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Michael Hobohm
Chefredakteur
DIGITAL PROCESS INDUSTRY

Digital Process Industry 04/2023

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