Performance Management

Ein Herstellprozess ohne Ausfälle und Qualitätsverluste

Fliesenkleber, Spachtelmassen, Klebstoffe: Sobald es um bauchemische Produktsysteme und industrielle Dicht- und Klebstoffe geht, geht es auch um die Sika Deutschland GmbH. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Anbietern in diesem Bereich und füllt allein am Standort Rosendahl jährlich mehr als 200.000 Tonnen verschiedenster Produkte ab. Das Manufacturing Execution System PILOT:MES von FELTEN unterstützt dabei, dass die Abfüllung in einem kontinuierlichen Fluss ist.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

im Nachgang unserer Ausgabe 3-21 erreichte die Redaktion eine Nachricht zu einem Thema, das wir dort im „Expertengespräch“ vertieft hatten. Auf unsere Frage: „Welche wesentlichen digitalen Instrumente setzt Ihr Unternehmen ein, um die Nachhaltigkeit zu fördern?“ wollten oder konnten rund die Hälfte der Befragten keine Antwort geben. Die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des IT-Dienstleisters Tata Consultancy Services (TCS) zum Thema Nachhaltigkeit unter 951 Unternehmen in Deutschland lassen erahnen, warum die von mir Befragten so verschlossen waren: Pharma und Chemie wollen grüner werden – aber es fehlt an Budget. Beim Thema Nachhaltigkeit klafft bei Chemie- und Pharmaunternehmen eine Lücke zwischen Strategie und Umsetzung: Drei Viertel der Unternehmen (75 %) sehen Nachhaltigkeit als wichtigen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Aber nur ein Viertel der Unternehmen (26 %) stellt dafür ein separates Budget bereit. Das ist bedenklich. Denn wenn wesentlichen Playern der Prozessindustrie als großer Emittent und als wichtiger Zulieferer (fast) aller anderen Industrien hier kein Wandel gelingt, dürfte die Welt das erst vor wenigen Tagen in Glasgow bekräftigte 1,5-Grad-Ziel verfehlen.

 

Positiv ist hingegen, dass sieben von zehn Unternehmen überzeugt sind, dass digitale Technologien dabei helfen können, energieeffizienter zu wirtschaften. Fast ebenso viele (64 %) versprechen sich langfristige Vorteile von Investitionen in digitale Technologien, die die eigenen Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Die Unternehmen haben erkannt, dass es für die aktive Gestaltung nachhaltigen Unternehmenserfolges vor allem eines bedarf: den orchestrierten Einsatz innovativer Technologien. Künstliche Intelligenz, Blockchain und das Internet der Dinge ermöglichen schon heute, ressourceneffizienter zu wirtschaften. Allerdings, so die Studie, verfügt nicht einmal die Hälfte der Unternehmen über das Wissen, wie sich digitale Technologien für mehr Nachhaltigkeit einsetzen lassen.

 

Auch insgesamt geht die Digitalisierung der von Chemie- und Pharmabranche nur langsam voran. Auf einer Skala von 1 (ganz am Anfang) bis 10 (vollständig digitalisiert) sehen sich die befragten Unternehmen aktuell bei einem Wert von 5,8 (Vorjahr: 5,7). Im Branchenvergleich liegen Chemie- und Pharmaunternehmen damit auf dem vorletzten Platz.

Für uns Grund genug, auch in dieser Ausgabe wieder richtungsweisende Digitalisierungs-Projekte aus der Prozessindustrie vorzustellen. Bei deren Lektüre wünsche ich Ihnen viele neue Erkenntnisse und Inspirationen.

 

Ihr Heiner Sieger
Chefredakteur

DIGITAL PROCESS INDUSTRY
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Digital Process Industry 04/2021

Themenhighlights

Der Weg von Sika in die Digitalisierung
Performance Management: Ein Herstellprozessohne Ausfälle und Qualitätsverluste

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