Die chemisch-pharmazeutische Industrie verstärkt ihre Initiative zur Notfallversorgung mit Desinfektionsmitteln in ganz Deutschland. Dies hat Christian Kullmann, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), in einer Telefonkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch zugesagt. Über einen digitalen Marktplatz im Internet soll vor allem die Hilfe für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen bundesweit effizient koordiniert werden. Bereits in den kommenden Tagen wird die Plattform „Notversorgung Desinfektionsmittel“ schrittweise für klar definierte Zielgruppen freigeschaltet.
Plattform als temporäre Lösung
Die Plattform „Notversorgung Desinfektionsmittel“ verfolgt dabei mehrere Ziele: sie wird bestehende Lieferketten unterstützen, Kontakte zwischen den Akteuren erleichtern und als zentrale Anlaufstelle für Informationen dienen. Um den rasant gestiegenen Bedarf im Gesundheitssystem decken zu können, werden Produktion, Abfüllung, Konfektion und Verteilung fertiger Desinfektionsmittel oder einzelner Rohstoffkomponenten durch die Unternehmen optimal aufeinander abgestimmt. Die Plattform wird als temporäre Lösung für die Notfallversorgung konzipiert, die nur so weit wie nötig in das Marktgeschehen und etablierte Lieferketten eingreift. Eine Qualitätssicherung wird gewährleisten, dass die Desinfektionsmittel nur in die richtigen Hände kommen. Hinter der Initiative unter dem Dach des VCI stehen sowohl große Unternehmen bekannter Hersteller alsauch mittelständische Unternehmen, die wöchentlich mehrere tausend Tonnen der benötigten Chemikalien und Gebinde für ihren Transport liefern. Die Boston Consulting Group hat den Chemieverband bei der Erstellung der Plattform unterstützt.
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