25.06.2021 – Kategorie: Unternehmen & Events

Kreislaufwirtschaftsgesetz: 10-Punkte-Plan für moderne Strukturen einer Kreislaufwirtschaft

KreislaufwirtschaftsgesetzQuelle: econ industries

Bereits seit 1996 gibt es in Deutschland das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), das damals erstmals Schwerpunkte wie Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft definierte und im Jahr 2021 sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Doch auch 25 Jahre nach Einführung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und trotz zahlreicher politischer Aktionspläne herrscht in vielen Bereichen der industriellen Produktion noch das Prinzip einer Linearwirtschaft oder auch „Wegwerfwirtschaft“ vor.

Im Rahmen des EU Green Deals hat die EU Kommission kürzlich einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft („Circular Economy Action Plan“) veröffentlicht und möchte eine weltweit führende Rolle bei der Kreislaufwirtschaft erlangen. Denn eine enge Kreislauforientierung ist Kernelement und Voraussetzung für Klimaneutralität. Nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle sollen zur Norm werden, bei denen von vornherein so gut wie kein Abfall mehr erzeugt wird. Doch noch immer wird – auch in Deutschland – ein Großteil der eingesetzten Rohstoffe nach der Nutzungsdauer eines Produkts meist thermisch verwertet (verbrannt) oder deponiert, obwohl es im Kreislaufwirtschaftsgesetz anders formuliert ist. Eine wirkliche stoffliche Verwertung (Recycling) wird der energetischen nur dann vorgezogen, wenn es sich wirtschaftlich auszahlt.

Kreislaufwirtschaftsgesetz: Abfallhierarchie stellt Recycling eigentlich über Verbrennung

Im Sinne des Klimaschutzes und des Ziels der EU und vieler weiterer Staaten weltweit, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden, spielt Kreislaufwirtschaft mit ihrem Beitrag zur Ressourcenschonung und dem Schließen von Stoffkreisläufen eine zentrale Rolle. Kernelement im deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist deshalb in Anlehnung an die EU-Richtlinie für die fünfstufige Abfallhierarchie, welche eine Rangordnung unter den Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen festlegt. Demnach ist das Recycling grundsätzlich einer energetischen Verwertung von Abfällen bzw. der Deponierung vorzuziehen. Verbrennung und Deponierung sind eigentlich nur noch erlaubt, wo sie ökologisch und ökonomisch unvermeidbar sind. Doch die tägliche Realität sieht ganz anders aus! Gerade bei der Handhabung industrieller Abfälle, z.B. aus der Chemie- oder Metallindustrie, findet Recycling mit stofflicher Wiederverwertung gegenwärtig nur statt, wenn es aufgrund der Zusammensetzung von Stoffströmen besonders profitabel ist. Komplexere Abfälle werden dagegen immer noch meist „thermisch verwertet“ (verbrannt) oder deponiert.

Damit stützt sich die Behandlung gefährlicher Abfälle in Deutschland noch weitestgehend auf veraltete Strukturen und Technologien von vor über 30 Jahren. Eine vordringliche Verbrennung von Industrieabfällen entspricht deswegen in keiner Weise mehr dem Stand der Technik. Sie vernichtet außerdem wertvolle Ressourcen und verursacht bereits im Normalbetrieb unnötig hohe Emissionen.

Führende deutsche Entsorgungsverbände legen 10-Punkte-Plan zur Kreislaufwirtschaft vor

Die beiden Verbände BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. und Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft BNW e. V. betonten deshalb kürzlich in einer gemeinsamen Stellungnahme das Potenzial der Kreislaufwirtschaft mit einem richtig funktionierenden Kreislaufwirtschaftsgesetz. Dadurch wollen sie den Druck bei der Entwicklung von einer vornehmlich linearen Wirtschaft hin zu zirkulären Prozessen erhöhen. In einem 10-Punkte-Plan zur Kreislaufwirtschaft wird beispielsweise mehr Engagement von Seiten deutscher Behörden, Industrie, Handel und Gewerbe für zirkuläre Prozesse und Ressourceneffizienz gefordert. Denn dass die Rückgewinnung von Rohstoffen Ressourcen einspart und so das Klima schont, ist durch eine Vielzahl von Studien belegt (u.a. Ellen McArthur 9/2019). Die Einspareffekte durch eine konsequente zirkuläre Wirtschaft würden wesentlich dazu beitragen, die Ziele des Pariser Klimavertrages zu erreichen.

Den folgenden Forderungen des 10-Punkte Plans schließt sich econ industries an:

Circular Economy ist Klimaschutz

„Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, Kreislaufwirtschaft (…) systemisch in allen Bereichen
einzuführen – dies bietet die große Chance, unser Klima und unsere Umwelt zu schützen und
gleichzeitig die Vorreiterrolle für Innovationen und Entwicklungen grüner Technologien
zurückzugewinnen, die Deutschland lange Zeit innehatte. Mit dem Blick in die Zukunft kann die
Kreislaufwirtschaft mit einem moderneren Kreislaufwirtschaftsgesetz einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren und damit krisenresilienteren deutschen und europäischen Wirtschaftsstruktur leisten.“

Kreisläufe schließen, Verbrennung reduzieren, die Rohstoffunabhängigkeit Europas verbessern

„…Wenn in Europa hochwertige Aufbereitungsstrukturen bestehen, ist es sinnvoll, die Abfälle in
Europa zu halten, auch um Investitionen und Innovationen zu fördern. Eine Ressourceneffizienz-
Strategie sorgt dadurch für eine sichere Versorgung der Wirtschaft mit Rohstoffen durch effizientere
Gewinnung von Primärrohstoffen und der Erhöhung des Anteils an Sekundärrohstoffen.“

Anreize für hochwertiges Recycling schaffen, Abschaffung kontraproduktiver Regelungen

„Es darf der Gesellschaft nicht egal sein, welche Rohstoffe in der Produktion zum Einsatz kommen.
Um Märkte für hochwertige Anwendungen von Sekundärrohstoffen und Recyclaten zu etablieren,
sind spürbare Anreize sinnvoll. Investitionen in besseres Reycling werden nur erfolgen, wenn eine
Chance für die Refinanzieurung dieser Investitionen besteht.“

Öffentliche Beschaffung muss Kreislaufwirtschaft aktiv fördern

„Die öffentliche Hand ist der größte Nachfrager in Deutschland. (…) Produkte, die im Recycling-
Design bzw. für die Circular Economy hergestellt werden, sollen in öffentlichen Ausschreibungen
ausdrücklich bevorzugt werden. (…) Insbesondere im Baubereich ist die öffentliche Hand als
Bauherr von zentraler Bedeutung für das Umsteuern von Primärmaterialien auf Recyclingmaterialien.“

Den vollständigen 10-Punkte-Plan finden Sie hier.

Kreislaufwirtschaftsgesetz: Ressourceneffizienz und Rohstoffversorgung

Die Kreislaufwirtschaft würde die Abhängigkeit Deutschlands aber auch Europas von der
Rohstoffversorgung aus Drittstaaten verringern. Steigende Rohstoffpreise sowie eine notwendige
Absicherung der Rohstoffversorgung auch bei knapper werdenden Ressourcen machen eine
Rückgewinnung solcher Rohstoffe attraktiver – Stichwort `Ressourceneffzienz´. Der BDI schätzt das
Einsparpotenzial durch ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft in Deutschland auf 90 Milliarden Euro.

KreislaufwirtschaftsgesetzQuelle: econ industriesQuelle: econ industries
Die hohe Effizienz unserer thermischen Desorption wird durch das Vakuum und das indirekte Thermalöl-Heizsystems erreicht. Wertvolle Ressourcen werden rückgewonnen und nicht verbrannt.

Um eine fortschrittliche und geschlossene Kreislaufwirtschaft umzusetzen, müssen zügig neue und
zeitgemäße Strukturen und Prozesse aufgebaut werden, mit der gefährliche Industrieabfälle und
kontaminierte Böden nach dem neuesten Stand der Technik und ohne weite Wege recycelt werden können. econ industries services GmbH entwickelt und vertreibt seit Jahren weltweit effiziente und flexible
Lösungen zum Recycling von gefährlichen Industrieabfällen und kontaminierten Böden. Die bewährte
VacuDry® -Technologie bietet die nach Stand der Technik umweltfreundlichste und flexibelste Lösung für
die Rückgewinnung von Rohstoffen aus solchen Industrieabfällen. Sie ermöglicht es, Schadstoffe sicher aus heterogenen Abfallgemischen abzuscheiden und bei Bedarf für deren sichere Beseitigung zu sorgen.

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