02.08.2021 – Kategorie: Unternehmen & Events

Hydrogen Dialogue: Wasserstoff-Technologie an der Schwelle zur Industrialisierung

Quelle: Alexander Limbach/Shutterstock

Global steht die Wasserstoff-Technologie an der Schwelle zur Industrialisierung. Was das bedeutet, welche Entscheidungen jetzt getroffen werden müssen und welche Chancen Wasserstoff für Wirtschaft, Energiesystem und Klima bietet, spiegelte der 2. HYDROGEN DIALOGUE eindrucksvoll wider.

Mit Forschungsministerin Anja Karliczek und Verkehrsminister Andreas Scheuer sprachen gleich zwei Bundesminister beim 2. HYDROGEN DIALOGUE – ein Beleg für die immense Bedeutung der Wasserstoff-Wirtschaft für den Standort Deutschland. Forschungsministerin Anja Karliczek betont: „Wenn wir gute Anlagen für die Produktion und den Transport von grünem Wasserstoff bauen, dann können wir sie überall hin exportieren. Das ist ein gigantischer Zukunftsmarkt, und genau darin liegt die Jahrhundert-Chance für Klimaschutz-Investitionen ‚Made in Germany‘.“

Auch für Verkehrsminister Andreas Scheuer spielt Wasserstoff eine „Hauptrolle, wenn es darum geht, unsere Klimaziele zu erreichen“. Großes Potenzial sieht er bei schweren Fahrzeugen, wo batterieelektrische Antriebe an ihre Grenzen stoßen, etwa bei Bussen, Zügen sowie LKWs. Aber auch im PKW-Bereich werde sich die Nachfrage entwickeln. Sven Ennerst, Vorstandsmitglied Daimler Truck, pflichtete in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion bei. Der batterieelektrische Antrieb ist bei Tagestouren mit bis 600 Kilometern wirtschaftlich sinnvoller, bei längeren Touren werde Wasserstoff künftig unverzichtbar sein.

H2.B-Vorständin Prof. Dr. Veronika Grimm zum HYDROGEN DIALOGUE: „Die letzten zwei Tage haben wir mit den Vordenker:innen und Macher:innen aus Politik, Wirtschaft sowie Wissenschaft diskutiert, welche Chancen der ambitionierte Klimaschutz für die Wasserstoffwirtschaft bringt. Es gilt in den kommenden Jahren, die politischen und wirtschaftlichen Initiativen umzusetzen, um einen zügigen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu ermöglichen.“

Hydrogen Dialogue: Der Weg zum grünen Wasserstoff ist bunt

Der Wasserstoff-Gipfel spiegelte dabei die Aufbruchsstimmung, aber auch eine gewisse Ungeduld wider. Man müsse zügig die Skalierung der Wasserstoff-Technologien umsetzen. Für einige Expertinnen und Experten führt der Weg zum grünen Wasserstoff zunächst über blauen sowie türkisen Wasserstoff. Darüber waren sich unter anderem Gunda Röstel, Geschäftsführerin Stadtentwässerung Dresden, und H2.B-Vorstand Prof. Dr. Peter Wasserscheid einig. Wasserscheid plädierte dafür, die Wasserstoff-Technologien schnell zu entwickeln und analog zu den Batterietechnologien hinterher die Quellen immer grüner zu machen: „Der Weg zum grünen Wasserstoff ist bunt“, wenngleich das oberste Ziel der grüne Wasserstoff sein muss.

Stéphane Dion, kanadischer Botschafter und früherer Außenminister Kanadas, betonte den ethischen Aspekt globaler Rohstoff- und Technologie-Partnerschaften: „Es besteht die Chance, die künftigen, dann nicht mehr fossilen Rohstoffe und Technologien aus Ländern zu beziehen, die Menschenrechte achten“. Das enorme globale Marktpotenzial zeigte auch Daryl Wilson, Executive Director Hydrogen Council, der rund 115 globale Unternehmen repräsentiert: „Wir haben ein rapides Wachstum an internationalen Projekten im Volumen von mehr als einer Milliarde Dollar – jeden Monat.“

Insgesamt bot der 2. HYDROGEN DIALOGUE in zahlreichen Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Roundtables und Jump-In-Sessions einen Querschnitt an relevanten Themen der globalen Wasserstoff-Wirtschaft.

Veranstalter des HYDROGEN DIALOGUE ist die NürnbergMesse Group, ideeller Träger ist das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B), Schirmherr ist das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

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