18.10.2023 – Kategorie: Technik, Technologie

Grüner Ammoniak: Iqony testet Brennstoffalternative

grüner AmmoniakQuelle: Artjazz/Shutterstock

Gemeinsam mit dem Gas- und Wärme-Institut Essen (GWI) und Saacke erprobt Iqony grünen Ammoniak als klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Das Projekt erhielt Fördermittel des Landes NRW zuerkannt, weil die Ergebnisse im Erfolgsfall einen Beitrag zu mehr Klimaschutz und Ressourcenersparnis leisten. Als assoziierte Partner sind an dem Forschungsvorhaben weitere Unternehmen insbesondere aus der Chemieindustrie wie etwa Bayer beteiligt.

In der ersten Phase des Projektvorhabens mit dem Titel „Green-NH3 – CO2-neutraler Kessel“ ist es das Ziel, theoretische Anwendungsmöglichkeiten von grünem Ammoniak bei der Verfeuerung in Kesselanlagen zu testen. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob es gelingt, Verbrennungsprozesse so anzulegen, dass am Ende der Verbrennung sich vergleichbar niedrige Stickoxide einstellen lassen, wie beim Einsatz von Erdgas als Brennstoff.

Nach Abschluss der ersten Projektphase wird es dann um eine praktische Umsetzung der Ergebnisse in größerem Maßstab in einer Kesselanlage gehen. „Hier kommt Iqony ins Spiel“, sagt Dr. Peter Deeskow, der das Projekt auf Seiten des Essener Energieunternehmens verantwortet. „Im Zuge der Energiewende benötigen wir energetische Alternativen insbesondere zu Erdgas. Da nicht davon auszugehen ist, dass kurz- und mittelfristig auch kleinere und dezentrale Erzeugungsanlagen leitungsgebunden mit Wasserstoff versorgt werden können, macht es Sinn, frühzeitig in energetischen Alternativen zu denken, um die bestehenden Klimaziele dennoch zu erreichen.“

Praxistest in mobiler Heizzentrale

Geplant ist, den Praxistest des Projekts mit einer mobilen Heizzentrale von Iqony vorzunehmen. Das Essener Energieunternehmen, das auch einer der größten deutschen Fernwärmeversorger ist, verfügt über eine Reihe dieser Anlagen, die sich ortsunabhängig einsetzen lassen, um etwa bei einem Wartungsfall ein bestehendes Wärmenetz mit Energie zu versorgen. „Dadurch, dass wir die Verbrennung in einer solchen mobilen Anlage testen, proben wir die Herausforderungen einer möglichen künftigen Logistikkette bei der Brennstoffversorgung gleich mit“, erläutert Deeskow die Entscheidung.

Ziel: serienreifes Ammoniak-Brennersystem

Langfristiges Ziel des Projekts ist es, dass Saacke auf Basis der konzeptionellen und praktischen Testergebnisse schließlich ein serienreifes Brennersystem entwickelt, um grünen Ammoniak künftig als alternativen Brennstoff in industriellem Maßstab nutzen zu können.

Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag, neue und ergänzende Lösungswege in Richtung des Ziels einer vollständigen Klimaneutralität auszuloten. „Wir brauchen neben grünem Wasserstoff weitere energetische Optionen anstelle von Erdgas, um insbesondere energieintensive Industrien oder auch kleinere und dezentrale Erzeugungsanlagen und Wärmenetze zukünftig weiterhin verlässlich versorgen zu können“, zeigt Dr. Ralf Schiele, COO von Iqony, die strategische Dimension des Projekts auf.

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