12.11.2020 – Kategorie: Digitalisierung
Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Prozessindustrie: Eine digital-grüne Dynamik?

Schleichender Prozess oder disruptiver Effekt: Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsbestrebungen entfalten eine hohe Transformationskraft für die Prozessindustrie. Das steigert die Anlagenverfügbarkeit und senkt auch die Betriebskosten.
Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der gesamtgesellschaftlichen Agenda. Gleichzeitig schreitet auch die IoT-getriebene Digitalisierung immer weiter voran. Gemeinsam haben beide Themen eine Dynamik entwickelt, die in Wirtschaft und Industrie einen nachdrücklichen Schub entfaltet. Denn die beiden zunächst voneinander unabhängigen Entwicklungen mit ihren unterschiedlichen Stoßrichtungen unterstützen sich bei der Zielerreichung gegenseitig: Wer sich und sein Unternehmen zur Steigerung der betrieblichen Effizienz und Produktivität digitaler aufstellt, hat auch die Chance, das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben. Mehr Wirtschaftlichkeit und mehr Nachhaltigkeit gehen im Zuge der Digitalisierung Hand in Hand.
Ganzheitliche Betrachtungsweise
Gerade die Prozessindustrie ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zunehmend für das Thema IIoT-Vernetzung sensibilisiert. Neben gestiegenen Anforderungen an Produktivität und Service hängt das vor allem mit einer neuen Gewichtung von Betriebs- und Investitionsausgaben zusammen. Heute ist klar, dass es sich bei den Betriebsausgaben um die weitaus größere finanzielle Belastung handelt, sodass eine permanente Überwachung von Anlagen über den gesamten Lebenszyklus die Kosten erheblich reduzieren kann.
Eine ganzheitliche, IIoT-fähige Lösungsarchitektur, wie EcoStruxure von Schneider Electric, ist genau darauf ausgelegt. Denn damit an jeder Stelle des Anlagen-Lebenszyklus Kosten und Ressourcen reduziert werden können, ist die detaillierte Verfügbarkeit von Daten unabdinglich. Deshalb sind innerhalb einer Lösungsarchitektur wie EcoStruxure vernetzte Geräte, Steuerung und Softwaretools zu durchgängiger Kommunikation befähigt.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand
Daten, die in vielen Geräten, wie beispielsweise Antrieben oder Steuerungssysteme, ohnehin anfallen oder von eigens dafür vorgesehenen Messgeräten und Sensoren erhoben werden, dienen auf der Software-Ebene der Apps und Analytics als Basis für viele Dinge: Verbrauchs-Optimierung, vorbeugende oder bedarfsorientierte Wartung sowie unternehmenskritische Geschäftsentscheidungen. Das steigert nicht nur die Anlagenverfügbarkeit und senkt die Betriebskosten, sondern führt auch zu deutlich mehr Nachhaltigkeit – zum einen in Form von weniger Verbrauch, zum anderen aber auch in Form von längeren Lebenszeiten des verbauten Materials.
Wo die Analyse realer Daten an ihre Grenzen stößt, versprechen „Digitale Zwillinge“ zusätzliche Erkenntnisse. So lassen sich auf Basis realer Produktionsdaten Optimierungspotenziale identifizieren und konkrete Maßnahmen mit dem Digitalen Zwilling durch Simulation verifizieren und bewerten. Selbst Investitionsentscheidungen können so vorab bewertet und abgesichert werden.
Effekt auf die Nachhaltigkeitsbilanz
In der Prozessindustrie hilft umfassende und durchgängige IIoT-Vernetzung dabei, datenbasiert wichtige Betriebsentscheidung hinsichtlich von Prozessoptimierung und Energiemanagement zu treffen. Dabei geht es vor allem um wirtschaftliche Gesichtspunkte: Senkung der Betriebskosten, Steigerung der Produktivität und bedarfsgerechten Service. Gleichzeitig – ob gewollt oder nicht – hat diese vertiefte Vernetzung aber auch einen starken Effekt auf die Nachhaltigkeitsbilanz eines Betriebs.
Ressourcen werden weniger, aber effizienter genutzt und der Energieverbrauch sinkt. Indem sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit – und die mit ihnen verbundenen Interessen – auf diese Weise unterstützen, kann die Industrie grüne Transformation mehr denn je beschleunigen. Die Technologien dafür sind vorhanden. Wir sollten sie nutzen.
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Über den Autor: Nils Ley ist Sales Manager EndUser Industrial Automation bei Schneider Electric.
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