31.08.2020 – Kategorie: Digitalisierung
Digitalisierung: Corona-Pandemie schiebt Investitionen in digitale Technologien an

Die Corona-Pandemie hat bei größeren Unternehmen in Deutschland zu einem Digitalisierungsschub geführt. Drei Viertel der befragten Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern haben aufgrund ihrer Erfahrungen in der Krise die Investitionen in digitale Geräte, Technologien und Anwendungen erhöht.
- Bitkom Research und Tata Consultancy Services haben vorab die Ergebnisse der neuen Trendstudie zur Digitalisierung veröffentlicht.
- Drei Viertel der größeren Unternehmen in Deutschland erhöhen Investitionen in die Digitalisierung.
- Viele der befragten Unternehmen beschleunigen die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen.
Bitkom Research hat im Auftrag des IT-Dienstleisters Tata Consultancy Services (TCS) 955 deutsche Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern zur Digitalisierung befragt. Nahezu kein Unternehmen (0,2 Prozent) gibt an, dass die Corona-Krise keinerlei Auswirkungen auf die Digitalisierung gehabt habe.
„Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass Digitalisierung für Unternehmen zwingend notwendig ist, um flexibel und belastbar zu bleiben. Unternehmen müssen heute digitale Technologien und Geschäftsmodelle einführen – nicht erst irgendwann in der Zukunft. So können Unternehmen auch künftig schwierige Rahmenbedingungen besser meistern als noch im Analogen verhaftete Wettbewerber“, kommentiert Dr. Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration bei Tata Consultancy Services.
Unternehmen verstärken ihre Anstrengungen bei der Digitalisierung
Dr. Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research, ergänzt: „Corona hat die Wirtschaft hart getroffen, hat aber auch vor Augen geführt: Je digitaler ein Unternehmen aufgestellt ist, desto besser kommt es durch Krisenzeiten. Gerade größere Unternehmen intensivieren daher jetzt ihre Digitalisierungsanstrengungen. Um das zu unterstützen, ist es notwendig, dass auch Politik und Verwaltung ihre digitalen Angebote ausweiten und den Aufbau digitaler Infrastrukturen forcieren. Corona muss ein Weckruf für mehr Digitalisierung sein.“
Vier von zehn Unternehmen geben an, dass die Corona-Krise die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells beschleunigt hat, also zu einer Veränderung des Angebots an Produkten und Dienstleistungen führt. 25 Prozent hat das Tempo bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen erhöht. Und 39 Prozent der befragten Unternehmen erleben, dass sich seit Corona-Ausbruch der Umgang der Mitarbeiter mit digitalen Technologien positiv verändert hat.
Corona beschleunigt Einführung digitaler Geschäftsprozesse
Im Branchenvergleich hat vor allem der Maschinen- und Anlagenbau seine Investitionen in Digitalisierung erhöht (80 Prozent), Banken und Versicherungen sind hingegen zurückhaltender (66 Prozent). Eine Beschleunigung der Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells erleben vor allem Chemie- und Pharmaunternehmen (48 Prozent) und die IT- und Telekommunikationsbranche (47 Prozent), für Banken und Versicherungen gilt dies dagegen deutlich seltener (28 Prozent). Dafür erleben die Unternehmen dieser Branche deutlich häufiger (33 Prozent), dass sich seit der Corona-Krise das Tempo bei der Digitalisierung der Geschäftsprozesse erhöht hat. Der Maschinen- und Anlagenbau ist hier mit 19 Prozent wiederum Schlusslicht.

Hinweise zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmen Tata Consultancy Services im Mai/Juni 2020 durchgeführt hat. Dabei wurden 955 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für die Digitalisierung verantwortlich sind. Dazu zählen Geschäftsführer und Vorstandmitglieder ebenso wie Entscheider aus den Bereichen Digitale Technologien, Informationstechnik und Operatives Geschäft. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft ab 100 Mitarbeitern und wurde seit 2016 zum fünften Mal von der Bitkom Research GmbH, einem Tochterunternehmen des Digitalverbands Deutschlands und TCS durchgeführt.
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