23.02.2021 – Kategorie: Digitalisierung
CAE-System: Digitalisierung von Anlagendokumenten mit smarter Software

Die Erfahrung von Bilfinger im Prozess-Engineering sichert ein hohes Qualitätslevel bei der Digitalisierung von Anlagendokumenten wie Rohrleitungs- und Instrumentenfließschemata bei Lanxess mit einer neuartigen Software.
- Die künstliche Intelligenz der Software PIDGraph wurde in der Pilotphase erfolgreich auf kundenspezifische Anforderungen trainiert.
- Die weitreichende Erfahrung im Prozess-Engineering von Bilfinger sichert hohes Qualitätslevel
- Die Digitalisierung bietet ein Zeitersparnis von rund 50 Prozent gegenüber manueller Nachzeichnung.
Bilfinger digitalisiert Rohrleitungs- und Instrumentenfließschemata (R&I) des Spezialchemie-Konzerns Lanxess mithilfe von PIDGraph. Die Software nutzt künstliche Intelligenz, um die R&I einer verfahrenstechnischen Anlage von Lanxess in Deutschland automatisiert in ein neues CAE-System (Computer Aided Engineering) zu übertragen. Dort will der Hersteller künftig alle objektorientierten Daten bündeln. PIDGraph migriert dafür die Anlagendokumente aus dem bislang genutzten System in ein Format, das mit allen marktüblichen CAE-Systemen kompatibel ist.
Kundenspezifische Besonderheiten im CAE-System
„Mit PIDGraph ermöglichen wir unserem Kunden Lanxess die schnelle Digitalisierung tausender Anlagendokumente in garantierter Qualität. Denn Bilfinger verfügt nicht nur über die digitale Technologie, sondern auch über die nötige Sachkenntnis. Als erfahrener Industriedienstleister kennen wir die Anlagen und Prozesse unserer Kunden seit Jahrzehnten“, erklärt Franz Braun, CEO von Bilfinger Digital Next und Chief Digital Officer von Bilfinger.
Lanxess steht vor der Herausforderung, mehrere tausend Anlagendokumente zu digitalisieren und in ihre unternehmensspezifische Umgebung in Siemens COMOS zu übertragen. Bilfinger konnte in einer erfolgreichen Testphase bis Ende November 2020 demonstrieren, dass PIDGraph sowohl den knappen Zeitplan als auch die hohen Qualitätsstandards von Lanxess erfüllt. Denn die R&I und auch die Umgebung in einem CAE-System bergen kundenspezifische Besonderheiten, die der Algorithmus von PIDGraph, gestützt auf künstliche Intelligenz, erkennen lernt. Im nächsten Schritt übernimmt Bilfinger nun die Digitalisierung und Übertragung mehrerer hundert Anlagendokumente in das neue CAE-System.

Qualitätsgarantie durch Überprüfung der KI
„Mit PIDGraph können wir eine große Menge an Anlagendokumenten schnell und effizient digitalisieren“, sagt Harald Betteldorf, verantwortlicher Projektleiter für das Ausrollen von COMOS bei Lanxess. „Das Besondere am Angebot von Bilfinger ist die Qualitätsgarantie: Ein ausgebildeter technischer Zeichner mit umfassender Erfahrung in der Prozessindustrie überprüft die Ergebnisse der KI. So können wir sicher sein, dass es nicht zu Übertragungsfehlern kommt.“
PIDGraph konvertiert rein grafische R&I durch Methoden der Objekterkennung in ein vollständig intelligentes Format in JSON oder XML. Die Software erkennt zum Beispiel ein Ventil in dem R&I, unabhängig davon, mit welcher Anwendung oder Datenbank das R&I erstellt wurde. Diese Informationen können dann in ein CAE-System übertragen werden, sodass auch dort das Ventil als solches hinterlegt ist.
Anlagendokumente sicher digitalisieren
Eine weitere Herausforderung bei der Digitalisierung von Anlagendokumenten liegt in der Datensicherheit: Die Dokumente enthalten höchst sensible, vertrauliche Informationen. Durch hohe IT-Sicherheitsstandards konnte Bilfinger diese Daten jederzeit schützen und das Projekt für Lanxess während der Corona-Pandemie vollständig „remote“ per Fernzugriff realisieren.

Die in Heidelberg ansässige Digitaltochter Bilfinger Digital Next stellte PIDGraph erstmals 2018 vor. Seitdem wurde das selbstlernende System kontinuierlich weiterentwickelt und trainiert. Mittlerweile setzen sechs führende Unternehmen aus der Chemie- und Pharmaindustrie PIDGraph erfolgreich ein. Je mehr R&I der Algorithmus einliest, desto besser erkennt er die verschiedenen Anlagenbestandteile.
PIDGraph lernt auch aus den manuellen Nachkorrekturen der Dateien stetig dazu. Die Software digitalisiert R&I doppelt so schnell im Vergleich zum manuellen digitalen Nachzeichnen der Dokumente. Zudem können die ausgegebenen Dateien in alle marktüblichen CAE-Systeme importiert werden, sodass nicht für jedes System eine eigene Software-Schnittstelle eingerichtet werden muss.
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