18.07.2023 – Kategorie: Produktion, Produktionsprozesse, Technologie

Brandgase frühzeitig und zentral erkennen

BrandgaseQuelle: Rembe

Der Umgang mit Schüttgütern birgt viele Herausforderungen. Zum Beispiel besteht bei einer Reihe dieser Güter trotz sorgfältiger Entstaubung von Maschinen ein hohes Brandrisiko, etwa durch extern eingetragene Glimmnester, in manchen Fällen auch durch Selbstentzündung. Wie kann dieses Risiko eingedämmt werden?

Filtersysteme stellen in den meisten Industrieanlagen einen zentralen Bereich dar, weil die von verschiedenen Maschinen abgesaugte Luft in der Regel gebündelt und nach den Filterelementen durch Abluftkanäle geleitet wird. Durch die präzise Überwachung möglicher Brandgase innerhalb dieser Rohrleitungen lassen sich Brandereignisse nicht nur im Filter, sondern in allen angeschlossenen Maschinen und Anlagenteilen frühzeitig erkennen.

Wann entstehen welche Brandgase?

Brandgase entstehen bereits, bevor Rauch oder Flammen zu erkennen sind. Die Zusammensetzung dieser Gase variiert je nach Schüttgut. Um eine sichere Überwachung zu gewährleisten, setzt Rembe nicht nur auf die Messung von Kohlenmonoxid (CO), sondern auch auf die Bestimmung von Wasserstoff (H2), Kohlenwasserstoffen (HC) und Stickoxiden (NOx). Auf diese Weise kann die Überwachung ebenso flexibel wie präzise auf den Prozess und das Material eingestellt werden.

Brände entwickeln sich meist über einen längeren Zeitraum. Dennoch detektieren viele Systeme zu spät. Temperaturanstiege in der Abluft lassen sich mittels Temperaturfühler erst sehr spät feststellen, und herkömmliche Rauchmelder sind aufgrund ihrer Funktionsweise zu träge und staubanfällig beim Einsatz unter industriellen Bedingungen. Bis die Rauchkonzentrationen detektierbar sind, kann sich ein Brand daher schon stark ausgebreitet haben.

Welche Eigenschaften hat der „GSMX-P“?

Im Gegensatz zu anderen Systemen verfolgt der Brandgasmelder GSMX-P von Rembe den Ansatz, Brandgase bereits in der Entstehungsphase zu detektieren. Somit muss der Melder nicht auf starke Rauchkonzentrationen oder späte Temperaturanstiege warten. Weichen die Gaskonzentrationen auch nur leicht vom Soll-Zustand ab, gibt der GSMX-P einen ersten Alarm. In der Anwendung überwacht der Brandgasmelder den gesamten Querschnitt einer Reingas-/Lüftungsleitung. Dazu wird er in einem separaten Gehäuse an der Leitung befestigt. Zwei in die Reingas-/Lüftungsleitung ragende Rohre erzeugen nach dem Venturi-Prinzip eine kontinuierliche Luftabsaugung über den gesamten Querschnitt. Das Design gewährleistet nicht nur eine repräsentative und reproduzierbare Überwachung, es verzichtet auch auf weitere elektrische Hilfsmittel wie Pumpen oder Ventilatoren.

Quelle: Pepperl+FuchsQuelle: Pepperl+Fuchs
Der Brandgasmelder „GSMX-P“ detektiert Brandgase bereits in der Entstehungsphase. (Quelle: Rembe)

Wo wird das System eingesetzt?

Nahezu jeder Prozess in beliebigen Branchen lässt sich mithilfe eines GSMX-P in einem Filter überwachen. Da es sich um ein komplexes System zur Überwachung mehrerer Gaskomponenten handelt, werden Größen wie Luftdurchsatz, Strömungsgeschwindigkeit, Rohrdurchmesser, Reststaubgehalt in der Abluft sowie Art der Schüttgüter (Brand- und Explosionsparameter) berücksichtigt. Der Sensor wird installiert und gewöhnt sich im ersten Schritt an die Prozessbedingungen. So lässt sich ein exaktes Bild der konventionellen Gaskonzentrationen erstellen, um dann für jede Anwendung den richtigen Grenzwert zu finden.

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