05.08.2022 – Kategorie: Produktion
Bipolarplatten: Schaeffler und Symbio gründen das gemeinsame Joint Venture Innoplate

Schaeffler und Symbio, ein Gemeinschaftsunternehmen von Faurecia und Michelin für Wasserstofftechnologie, haben einen Vertrag zur Gründung eines 50:50 Joint Ventures (JV) zur Herstellung von Bipolarplatten für Brennstoffzellen für globale Mobilitäts- und Energielösungen unterzeichnet. Das JV wird seinen Sitz in Haguenau im Elsass, Frankreich, haben.
- Schaeffler und Symbio, ein Gemeinschaftsunternehmen von Faurecia und Michelin für Wasserstofftechnologie, gründen ein weltweit aktives Joint Venture zur Herstellung von Bipolarplatten (BPP), einer strategischen Komponente für Brennstoffzellen.
- Das neue Unternehmen mit Firmensitz und erstem Werk in Haguenau, Frankreich, plant bis 2030 die Produktion von ca. 50 Millionen Bipolarplatten und die Beschäftigung von mehr als 120 Mitarbeitenden.
- Erster Kunde des JV wird Symbio, das einen Auftrag für ein Projekt eines führenden globalen Autoherstellers erhalten hat.
Das Unternehmen wird bis Ende des Jahres den Betrieb unter dem Markennamen „Innoplate“ aufnehmen sowie die Produktion von Bipolarplatten der nächsten Generation für den gesamten Markt von Brennstoffzellen mit Protonenaustauschmembran (PEM) forcieren. Dadurch profitieren Kunden zukünftig in diesem Bereich von erhöhter Leistung, größeren Kapazitäten und einem geringeren Preis. Vorbehaltlich der üblichen Bedingungen, wie kartellrechtlicher Freigaben, wird die Gründung des JV voraussichtlich bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
Joint Venture wird Bipolarplatten für Brennstoffzellen in industriellem Maßstab produzieren und über 120 hochqualifizierte Arbeitsplätze in Frankreich schaffen
Der Produktionsstart des JV ist für Anfang 2024 geplant. Am Produktionsstandort in Haguenau, Frankreich, werden anfänglich vier Millionen Bipolarplatten pro Jahr hergestellt. Das Ziel ist, bis 2030 jährlich weltweit rund 50 Millionen BPP zu produzieren sowie mehr als 120 Mitarbeitende zu beschäftigen. Der Standort wird höchste Nachhaltigkeitsstandards erfüllen und ist auf Netto-Null-Emissionen ausgelegt.
Innoplate wird die nächste Generation der BPP-Serienproduktion auf den Weg bringen und skalieren. Die exklusiven Kunden des Joint Ventures sind Symbio und Schaeffler. Symbio hat bereits von einem führenden Fahrzeughersteller einen ersten Auftrag als wesentlicher Zulieferer für ein Brennstoffzellensystem erhalten. Es ist vorgesehen, dass das Joint Venture hierfür die Bipolarplatten herstellen wird.
Symbio hat kumulativ mehr als 30 Jahre Erfahrung bei der Entwicklung von Brennstoffzellensystemen und bietet ein umfangreiches Produktportfolio von bereits validierten und integrierten Wasserstoffsystemen (StackPacks) an, die alle Standards im Hinblick auf Leistung und Langlebigkeit für eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität erfüllen.
Als ein weltweit führender Automobil- und Industriezulieferer verfügt Schaeffler über eine umfassende Kompetenz im Bereich der Präzisions-Umformungstechnik und -Stanztechnik. Außerdem besitzt Schaeffler fundiertes Prozess-Know-how für die Großserienfertigung von metallischen Bipolarplatten. Schaeffler verwendet diese sowohl für die Elektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff als auch als Schlüsselelement der Brennstoffzellen-Stacks für jegliche Arten von mobilen und stationären Brennstoffzellen-Anwendungen, mit denen Wasserstoff verstromt wird. Schaefflers hohe Fertigungstiefe im Bereich Umformungstechnik und anspruchsvolle Beschichtungsverfahren bilden die Grundlage für das Prozess-Know-how für die Großserienfertigung von BPP.
„Metallische Bipolarplatten sind eine strategische Komponente des Brennstoffzellensystems mit hohem Mehrwert. Innoplate wird maßgeblich dazu beitragen, eine Serienproduktion zu ermöglichen, die die Programme unserer Kunden und die Akzeptanz des Marktes gegenüber Mobilität durch Wasserstoff stärkt. Gleichzeitig werden wir die systemische Leistung und die Wirtschaftlichkeit unserer Lösungen steigern. Mit diesem Projekt leistet Symbio einen Beitrag zum Aufbau einer technologischen Führungsrolle Europas“, sagt Philippe Rosier, CEO von Symbio.
Wasserstoff wird eine entscheidende Rolle in der Mobilität der Zukunft spielen
„Wir sind überzeugt, dass Wasserstoff eine entscheidende Rolle für die nachhaltige Mobilität der Zukunft spielen wird. Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und die Umstellung auf nachhaltige Energieressourcen werden von der Industrialisierung verlässlicher Lieferketten für die Technologien abhängen. Unser Joint Venture mit Symbio ist ein sehr gutes Beispiel für diesen Ansatz. Als globales Unternehmen mit Sitz in Deutschland sind wir zudem hoch erfreut, mit Symbio in Frankreich eine Partnerschaft einzugehen und die deutsch-französische Zusammenarbeit in diesem wichtigen Bereich zu fördern. Das JV ermöglicht Schaeffler einen schnellen Markteintritt mit einem führenden Brennstoffzellenanbieter als Partner“, sagt Klaus Rosenfeld, CEO von Schaeffler.
„Bei FORVIA ist uns bewusst, dass die Zusammenarbeit zwischen zwei großen deutsch-französischen Unternehmen ein starker Motor für exzellente Ergebnisse ist. Unsere Überzeugungen im Bereich der Brennstoffzellen sind solide und konstant: Wasserstoff ist ein zentrales Thema für die Mobilität von morgen. Gemeinsam stellen Symbio und Schaeffler ihr komplementäres Know-how Innoplate zur Verfügung, um einen Schlüsselakteur in der Wasserstoffmobilität zu schaffen“, sagt Patrick Koller, CEO von Faurecia, einem Unternehmen der FORVIA Gruppe.
„Dieser gemeinsame strategische Schritt von Schaeffler und Symbio fördert die schnellere Entwicklung von Mobilität durch Wasserstoff und stärkt zweifelsohne die Fähigkeit von Symbio, bis 2030 ein weltweit führender Anbieter von Brennstoffzellensystemen zu werden. Bei Michelin sind wir fest davon überzeugt, dass eine paneuropäische Zusammenarbeit den Akteuren der europäischen Industrie eine hervorragende Möglichkeit bietet, bei strategischen Technologien führend zu bleiben. Diese deutsch-französische Allianz ist ein perfekter Beleg hierfür“, sagt Florent Menegaux, CEO von Michelin.
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