07.04.2020 – Kategorie: Technologie, Unternehmen & Events

2019 war ein gutes Jahr für Ziehl-Abegg – 2020 kam die Corona-Krise

Corona-Krise, 2019, 2020, gutes Jahr....Quelle: Ziehl-Abegg

Elektromotoren- und Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg legt um 8,6 Prozent zu. Auch 2020 hatte gut begonnen.

„Das Jahr 2019 ist ein gutes Jahr gewesen.“, erklärt Vorstandsvorsitzender Peter Fenkl die Entwicklung im zurückliegenden Jahr beim Künzelsauer Elektromotoren- und Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg. Das ist auf den Punkt. Der Umsatz ist von 583 Mio. Euro auf 633 Mio. Euro gestiegen. Boom-Regionen waren Asien, Europa und die USA. Auch 2020 hatte es gut begonnen – dann weitete sich die Corona-Krise aus.

Dabei hat Ziehl-Abegg noch relatives Glück. Durch die Krise machen im laufenden Jahr so viele Menschen weltweit Homeoffice wie nie zu vor. Dazu braucht es eine solide Netzinfrastruktur mit großen Rechenzentren – und Ventilatoren von Ziehl-Abegg sind seit Jahren sowohl in Netzwerken als auch bei Rechenzentren zur Kühlung im Einsatz.

„Das ist für uns ein wichtiger Markt, der weltweit rapide wächst“, betont Firmen-Chef Fenkl. Auch Versandhändler und Streaming-Anbieter benötigen große Rechenkapazitäten, was eine entsprechende Kühlung der Hardware voraussetzt.

Spezielle Ventilatoren für Krankenhäuser in der Corona-Krise

Dass man in großen Kliniken Ventilatoren sowohl in Operationssälen als auch in Quarantäne-Stationen braucht, ist wahrscheinlich auch schon Allgemeinwissen. Ziehl-Abegg hat für Krankenhäuser in Wuhan, Shandong und Shenzhen, die dort binnen weniger Tage aufgebaut worden sind, spezielle Ventilatoren geliefert. Auch in Italien und anderen Ländern hat das deutsche Unternehmen das Kernequipment für Unter- beziehungsweise Überdruck in Kliniken hergestellt.

„Die Kunden wollen sehr zeitnah bedient werden“, erklärt Fenkl, warum Ziehl-Abegg in den USA eine weitere Fertigung für energiesparende EC-Elektromotoren aufbaut. Die neue Fertigung in North Carolina verbessert die schnellere Umsetzung spezieller Kundenanforderung.

In immer mehr Ländern geht der Trend zu energiesparenden Aufzugsantrieben und Ventilatoren. „Manchmal sind hohe Energiekosten, manchmal gesetzliche Umwelt-Vorgaben und etwa in Deutschland beides zusammen die Gründe für den Einsatz von Ziehl-Abegg-Produkten“, erklärt Firmenchef Fenkl.

Denn immer mehr Gebäudebetreiber legen den Fokus sowohl auf den Kaufpreis als auch auf die laufenden Energiekosten. Selbst bei bestehenden Gebäuden rechnet sich der Austausch der Ventilatoren meist binnen zwei Jahren, ohne dass die übrige Lüftungsanlage verändert werden muss.

Aufzugssparte 2019 positiv

Die Aufzugssparte bei Ziehl-Abegg hat sich 2019 ebenfalls positiv entwickelt: In einem intensiven Wettbewerbsumfeld haben sich Aufzugsantriebe aus Kupferzell wegen der hohen Qualität und des sehr guten Service durchsetzen können.

Ein großer Pluspunkt ist die eigene Regeltechnik über alle Sparten hinweg: Frequenzumrichter von Ziehl-Abegg werden zunehmend eingesetzt, um verschiedene Elektrogeräte zu steuern und zu regeln.

Der Geschäftsbereich Automotive mit dem elektrischen Radnabenantrieb ZAwheel für Omnibusse, hat sich im Jahr 2019 gut positionieren können: Umbaulösungen, die binnen einer Woche aus einem Diesel- einen Elektrobus machen, stoßen auf großes Interesse seitens Kommunen und Busunternehmen. Auch bei Neufahrzeugen etabliert sich Ziehl-Abegg. Der Radnabenmotor als Antrieb von neuen Doppeldecker-Sightseeingbussen kann mittlerweile in London, Brüssel oder Paris erlebt werden.

2019 mehr Mitarbeiter weltweit – 2020 noch ungewiss

Mit dem Umsatzzuwachs hat sich auch die Mitarbeiterzahl positiv entwickelt: In Deutschland arbeiten 2.400 Menschen (Vorjahr: 2.250) für Ziehl-Abegg, weltweit sind es 4.300 Menschen (Vorjahr 4.100).

Zum laufenden Jahr 2020 sagte ein Unternehmenssprecher, wird die Corona-Krise zwar voraussichtlich mehr Nachfrage im medizinischen Umfeld bringen, aber das dürfte den aktuellen Umsatzrückgang in anderen Sparten voraussichtlich nicht insgesamt ausgleichen können.


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